*1963

lebt in Flensburg

 

aus Frankfurt am Main, 

Stuttgart, Norderney

 

Spiegelungen    üben DIE   Faszination     auf -mich- aus. Das fotografierte Objekt selbst findet in meiner Fotografie immer sein Spiegelbild vor. Die Spiegelung besteht aus Welt und Wirklichkeit. Jedoch ist sie nicht mit der Wirklichkeit oder der (Inneren)Welt zu verwechseln. Nicht zuletzt lässt sich durch Spiegelungen eine Melancholie erzeugen, ein Zustand, der für mich eine zentrale Rolle in meiner Fotografie und Lyrik einnimmt. Das Spiegelbild stellt die Beziehung zwischen der -unserer- Innen und Außenwelt her und dar. Nach Josef König (Philosoph) spiegelt der Spiegel das Objekt, ohne ein Bild zu spiegeln: „Das jeweils Selbstunterschiedene und hier also das ursprünglich Seiende ist vergleichbar einem Spiegel, der gleichfalls selber das Eine und das Selbige ist, worin er (der Spiegel) selber und das Ding, das er spiegelt – und das, als von ihm gespiegeltes, in gewisser Weise in ihm ist – UNTERSCHIEDEN sind.“

 

Andere über mich und meine Kunst... 

 

Karin Rosemarie Bleser benutzt seit vielen Jahren die Technik von Polaroid für ihre Kunst. Oft entstehen Serien, bei denen sie sich mit einem Motiv oder einer Themengruppe intensiv auseinandersetzt. Die realen Vorbilder findet sie in ihrer unmittelbaren Umgebung. Ihre Aufmerksamkeit gilt dabei winzigen Details und versteckten Einzelheiten, die sie durch ihre Kunst in den Mittelpunkt rückt. (Ihre Aufnahmen ) erhalten durch Spiegelungen des abgelichteten Motivs zusätzliche Ebenen, die den Bildern weitere Facetten hinzufügen. Die Bilder erscheinen zart und melancholisch, gleichzeitig aber auch grob und rau, Karin Rosemarie Bleser hält die Balance zwischen Distanz und Nähe und verdichtet virtuos die Bildelemente zu geschlossenen Kompositionen. Dazu treten experimentelle Arbeitsschritte, bei denen sie chemische, mechanische und digitale Eingriffe an den Bildern vornimmt. Wenn die Sprache auf experimentelle Fotografie kommt, ist einer der wichtigen Referenzpunkte der amerikanische Künstler Man Ray, der wie kaum ein anderer neue Wege beschritten hat. Sein Einfluss auf zahllose nachfolgende Künstler zeigt sich besonders bei seinen experimentellen Arbeiten, die er als Rayographie bezeichnet hat. In dieser Tradition führt auch Karin Rosemarie Bleser eine eigene Wortschöpfung ein, die Polarscannographie.

Diese Wortkreation ist gut gewählt, der Begriff vereinigt die Worte Polaroid und Scan, wodurch sie auf wichtige Techniken in ihrer Arbeit hinweist.

 

Wortkreationen spielen aber noch eine andere Rolle im Werk von Karin Rosemarie Bleser.

Ihre Lyrik fasst Eindrücke in Worte, nicht als eine Ergänzung zu den Bildern sondern als eine gleichwertige Kunstform, die sich mit den Bildern wechselseitig rückkoppelt. In der Schriftform schwingt die Anmutung der Bilder mit.

Bei Events, die eine Performance mit Lesung, Musik und Bildern beinhalten, zeigt sich ein Gesamtkunstwerk zwischen den Polen dieser Kunstformen.

 

Jens Lay, Kunsthistoriker im Juni 2018

 

 

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Vita , 2023 Stand.pdf
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